"Die Akte Georges Schaltenbrand ist noch nicht geschlossen"

Wie sollen und müssen wir mit den Taten derer umgehen, die uns emotional nahe standen, uns erzogen und geprägt haben? Die Schuld, zu der die Generation unserer Eltern sich nie bekannt hat, wiegt schwer auf den Schultern ihrer Kinder. Meine Frau Inge Lu widmete viele Jahre ihres Lebens der Aufarbeitung des Schweigens. Sie distanzierte sich bereits vor Jahren öffentlich von den Experimenten ihres Vaters und bedauert zutiefst das Unrecht, das ihr Vater den Opfern seiner Menschenversuche zugefügt hat. Beinahe wäre die Publikation dieses Buches an den innerfamiliären Spannungen gescheitert. Sollten wir nach den vielen Jahren der Aufarbeitung wirklich all das noch einmal publik machen, was uns so schwer zu schaffen gemacht hatte? Den Vorwürfen auf den Grund zu gehen, erforderte viel Kraft und Mut. Als Familienmitglied und als Zeitzeuge hätte ich es jedoch als Kapitulation erlebt, hätte ich die Akte Schaltenbrand nicht noch einmal ganz von vorne öffentlich aufgeschlagen.

Ab dem 30. August ist die dokumentarische Biographie - basierend auf zahlreichen Tagebucheinträgen und Briefwechseln - auf dem Buchmarkt erhältlich dem 30. August ist die dokumentarische Biographie - basierend auf zahlreichen Tagebucheinträgen und Briefwechseln - auf dem Buchmarkt erhältlich!

Herzliche Grüße

Alf Mintzel