Die CSU-Hegemonie in Bayern

Alf Mintzel, 1998: Die CSU-Hegemonie in Bayern. Strategie und Erfolg. Gewinner und Verlierer. Passau: Wissenschaftsverlag Rothe. 314 Seiten. (vergriffen)

ISBN 3–927575–77–1

Inhaltsangabe

Die Studie richtet sich nicht nur an Fachkreise in der Sozialwissenschaft und in der Geschichtswissenschaft, sondern sie will auch für eine politisch interessierte Öffentlichkeit und für politische Akteure und Entscheidungsträger ein Wissen bereit stellen, das dazu beiträgt, das „Phänomen Bayern“ besser zu verstehen.

Zweck der Studie ist es, komplexe Wirkungszusammenhänge transparent zu machen, die das „Phänomen Bayern“ ausmachen und zur Entwicklung der „CSU-Hegemonie in Bayern“ geführt haben. Gerade auch die „Verlierer“ im Prozeß der politisch-kulturellen Hegemonisierung […] haben viele Wirkfaktoren zu bedenken. Kurzschlüssige Schuldzuweisungen helfen ebenso wenig weiter wie purer Idealismus. CSU-Übermacht und oppositionelle Ohnmacht ergeben sich aus einem Wirkungszusammenhang, in dem die CSU fast alle strukturellen und institutionellen Vorteile für ihre Politik genießt, die oppositionellen Parteien hingegen viele Nachteile in Kauf nehmen müssen.

Die Asymmetrie der Parteienkonkurrenz in Bayern wird mit zahlreichen Tabellen, Schaubildern und Karten empirisch dokumentiert und veranschaulicht.

Besprechung in Wissenschaft und Medien

„In seiner neuen 316 Seiten umfassenden Analyse »Die CSU-Hegemonie in Bayern« schreibt Mintzel: »Die CSU-Übermacht und oppositionelle Ohnmacht ergeben sich aus einem Wirkungszusammenhang, in dem die CSU fast alle strukturellen und institutionellen Vorteile für ihre Politik genießt, die oppositionellen Parteien hingegen viele Nachteile in Kauf nehmen müssen.« Mit zahlreichen Tabellen, Schaubildern und Karten dokumentiert Mintzel seine auf jahrzehntelange Beobachtung fußenden Thesen über das »Phänomen Bayern« und die »Asymmetrie der Parteienkonkurrenz« im Freistaat […] Für Mintzel, der sich in manchen Passagen seiner Studie auch ein bißchen »Bayern-Astrologie« leistet, ist ein Ende der CSU-Hegemonie nicht in Sicht. Die Übermacht des »Parteikolosses« könne sich nur selbst gefährden.“

Michael Stiller, in: Süddeutsche Zeitung Nr. 274, 27.11.1998, S. 11.

„Und der Passauer Soziologe Alf Mintzel, einer der intimsten Kenner der CSU, verweist darauf, daß auch die Mehrheit der bayerischen SPD-Anhänger »konservative Rituale liebt«, »den deftigen Spruch, das Waden-Beißen, die imponierende Machtzelebrierung und den religiös-rituellen Weihrauch dazu«.“

DER SPIEGEL Nr. 37 vom 07.09.1998, S. 70.

„Den Parteiensoziologen Alf Mintzel hat die Bekanntgabe des Wahlergebnisses am Abend des 13. September 1998 animiert, erneut zur Feder zu greifen, um das CSU-Phänomen zu analysieren. Viel Bekanntes ist in dem Buch zu lesen, das offenbar mit »heißer Nadel« gestrickt wurde, doch für den Weg der CSU in die Moderne, zur Symbiose von »Laptop und Lederhose«, sind Mintzels Überlegungen allemal lesenswert. Im Gegenzug analysiert Mintzel auch die Versagerrolle der stärksten bayerischen Oppositionspartei, der SPD. »Was ist falsch mit Bayerns SPD« lautet ein umfangreiches Kapitel, das »viele Gründe für die Schwächen« aufzeigt.

Peter Jakob Kock, in: Maximilianeum. Aus dem Bayerischen Landtag. Aus dem Bayerischen Senat. Jg. 11/Nr. 1, Februar 1999, S. 8f.

„Die CSU der Gegenwart zu analysieren verspricht ein neues Buch von Alf Mintzel, dem »Ahnen« der politikwissenschaftlichen Erforschung der CSU. Unmittelbar nach der Bundestagswahl erschien er mit einem neuen Werk auf dem Markt, das verspricht, die Ursachen der CSU-Hegemonie in Bayern aufzudecken sowie über deren künftigen Bestand nachzudenken. Mintzel stellt klar, daß er unter CSU-Hegemonie versteht »eine durch demokratische Wahlen legitimierte Dominanz, die sich während der letzten 33 Jahre der Alleinregierung zu einer politisch-kulturellen Hegemonie verfestigt hat.« Er betont, daß die Wahlen vom September 1998 zu einer Zäsur auch in der Geschichte der CSU geführt haben […] »Der CSU droht die Hauptgefahr paradoxerweise von ihren eigenen Erfolgen, die sie empfänglich für Gefälligkeiten und unempfänglich für Veränderungen im öffentlichen Bewußtsein gemacht haben.« (S. 259). Die Stärke der CSU in Bayern sei auch die Schwäche der anderen Parteien in diesem Lande, was zur Aufrechterhaltung der Asymmetrie der politischen Stärkeverhältnisse in Bayern beiträgt.

Angesichts der Tatsache, daß sich Mintzel bei diesem Buch weitgehend auf bereits bekannte und publizierte Forschungsergebnisse stützt, ist es weniger für Politikwissenschaftler denn für ein breiteres Publikum oder Vertreter anderer wissenschaftlicher Richtungen […] Dennoch ist es ein interessantes Buch für alle, die sich über den Tag hinaus mit den langfristigen strukturellen Rahmenbedingungen bayerischer Politik und der speziellen Rolle der CSU im deutschen Parteiensystem beschäftigen wollen. […] Alles in allem ist Mintzels Buch ein interessantes Buch, das eine gelungene Synopse seiner Forschungen über die CSU in den letzten Jahrzehnten bietet.“

Gerhard Hirscher, in: Politische Studien 364, 50. Jg., März/April 1999, S. 131–134.

„Zielgruppen der Studie »Die CSU-Hegemonie in Bayern« von Autor Alf Mintzel sind nicht nur Fachkreise in Sozial- und Geschichtswissenschaft, sondern politische Akteure, Entscheidungsträger sowie die politisch interessierte Öffentlichkeit. Zweck der Studie ist es, komplexe Wirkungszusammenhänge transparent zu machen, die das »Phänomen Bayern« ausmachen und zur Entwicklung der »CSU-Hegemonie« geführt haben.

Kommunalpolitische Blätter 9/99, 3. September 1999, 51. Jg. Organ der Kommunalpolitischen Vereinigung von CDU und CSU.